Karriere-News

Jedes zweite Unternehmen will Mitarbeiter einstellen

Mehr als die Hälfte der Immobilienunternehmen will sich bis zum Frühjahr 2015 personell verstärken. Etwa jede dritte offene Stelle ist für Berufseinsteiger reserviert.

Mehr als die Hälfte der Immobilienunternehmen will sich bis zum Frühjahr 2015 personell verstärken. Etwa jede dritte offene Stelle ist für Berufseinsteiger reserviert.

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Karriere 12.06.2014
Der Arbeitsmarkt in der Immobilienwirtschaft ist weiter im Aufwärtstrend und mehr Mitarbeiter werden gesucht, wie die aktuelle Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Doch die Unternehmen haben ... 

Der Arbeitsmarkt in der Immobilienwirtschaft ist weiter im Aufwärtstrend und mehr Mitarbeiter werden gesucht, wie die aktuelle Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Doch die Unternehmen haben deutlich weniger offene Positionen im Angebot als noch im vergangenen Jahr.

Die Unternehmen der Immobilienwirtschaft bleiben weiterhin auf Wachstumskurs. 54% wollen bis zum Frühjahr 2015 neue Mitarbeiter einstellen. Das sind etwas mehr als noch im vergangenen Jahr (52%) und immerhin sechs Prozentpunkte mehr als 2012 (48%). Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der 115 Unternehmen der Immobilienwirtschaft teilgenommen haben.

Die jährliche Umfrage zur Entwicklung des Arbeitsmarkts und der Gehälter für Hochschulabsolventen und Young Professionals führt die Immobilien Zeitung (IZ) seit nunmehr 14 Jahren durch. Welche Branchensegmente suchen besonders intensiv nach Nachwuchskräften und welche zahlen die höchsten Gehälter? Doch nicht nur Immobilienunternehmen kommen zu Wort. Auch Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Fächer werden zu ihren Gehaltsvorstellungen, ihren beruflichen Zielen und ihren Qualifikationen befragt.

Die Wachstumsprognose der Personaler dürfte die künftigen Berufseinsteiger freuen. Zumal die Personalprofis die Entwicklung des Arbeitsmarkts sogar noch einen Tick positiver bewerten als in ihren eigenen Unternehmen: 56% gehen davon aus, dass sich die Zahl der Beschäftigten in der Immobilienbranche bis zum Frühjahr 2015 erhöhen wird. Das sind mehr als in den beiden Vorjahren, als exakt die Hälfte der Unternehmen bzw. nur 37% (2012) diese Einschätzung teilten.

Mit diesen Prognosen übertrifft die Immobilienwirtschaft die Beschäftigungserwartung des bundesweiten Branchendurchschnitts deutlich. Denn im Schnitt rechnen nur 38% der deutschen Unternehmen in diesem Jahr mit einer höheren Beschäftigung in ihrem Betrieb, wie die Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt.

Die Ausgangsbedingungen für einen zügigen Berufseinstieg in die Immobilienwirtschaft nach dem Hochschulabschluss scheinen nach der Zahlenlage also gut sein, zumal nur 6% der Befragten mit einem Personalabbau in der Branche rechnen. Knapp 5%, weniger als im Vorjahr (7%), hegen Pläne, die eigene Mannschaft zu verkleinern. Auch beim Thema Personalabbau weichen die Unternehmen der Immobilienwirtschaft stark vom branchenübergreifenden Durchschnitt in Deutschland ab: Nach der IW-Konjunkturumfrage rechnen nämlich 14% der Unternehmen mit einem Beschäftigungsrückgang im eigenen Unternehmen. Im vergangenen Jahr waren sogar noch ein paar mehr dieser Meinung (19%) gewesen.

Obgleich an der IZ-Umfrage eher Unternehmen teilnehmen, die sich personell vergrößern wollen, trauen sich die Personaler auch negative Prognosen zu äußern. So war 2009 die Sicht der Personaler deutlich pessimistischer. Damals glaubte jeder zweite Personalverantwortliche, einen Personalabbau in der Branche zu beobachten. 37% von ihnen rechneten damit, dass sich dieser Trend in den folgenden zwölf Monaten fortsetzen würde. Doch solche Töne sind in diesem Jahr nicht zu hören.

Wo werden die Berufseinsteiger also mit offenen Armen erwartet? Allen voran im Asset- und Property-Management. 91% der befragten Unternehmen aus diesem Segment wollen neue Mitarbeiter einstellen und sich vergrößern. Zudem planen fast drei Viertel der Immobiliendienstleister (Unternehmensberater, Marktforscher, Gutachter) zu expandieren. Im Investment, der Immobilienvermittlung und im Facility-Management stehen bei fast zwei Dritteln der Unternehmen die Zeichen auf Mitarbeitersuche.

Doch das sind alles relative Angaben. In wie viele Stellen sich diese übersetzen, hat die IZ auch gefragt - und diese Zahlen sind ernüchternd: 145 offene Stellen für Berufseinsteiger melden die 115 befragten Unternehmen. Das sind fast 80% weniger als im Vorjahr. Damals hatten sich allerdings etwas mehr Unternehmen (134) an der Umfrage beteiligt und die Zahl von 678 offenen Positionen für Nachwuchskräfte aufgerufen.

In diesem Jahr sind 27% der zu besetzenden Positionen für Berufseinsteiger reserviert, im letzten Jahr waren es 38% gewesen. Ein herber Rückschlag für die nächste Generation der Immobilienprofis. Für die Berufserfahrenen hat sich das Angebot an offenen Stellen ebenfalls verkleinert, und zwar um mehr als zwei Drittel . Gab es im vergangenen Jahr noch 935 Jobs für Professionals, so geben die an der Befragung teilnehmenden Personalverantwortlichen ihren geschätzten Bedarf in diesem Jahr mit nur 285 an. Bei den Führungskräften beträgt der Rückgang 36% - von 166 auf 106. War im vergangenen Jahr jede zehnte Stelle für eine Führungskraft vorgesehen, so ist es jetzt jede fünfte.

Für Berufseinsteiger lohnt es sich vor allem, ein Auge auf die FM-Unternehmen sowie die Planer und Steuerer zu werfen. Die Unternehmen wollen sich im Schnitt mit drei Nachwuchskräften verstärken. Auch das Asset- und Property-Management überzeugt mit guten Zahlen: Gut zwei Stellen bietet jedes Unternehmen im Schnitt, die bis zum Frühjahr 2015 besetzt werden sollen.

Obwohl der geschätzte Personalbedarf gegenüber dem Vorjahr reduziert ist, sind Nachwuchskräfte gesucht. Allein die 30 Aussteller auf dem IZ-Karriereforum, das an diesem Samstag, 14. Juni, in Frankfurt stattfindet, bieten mehr als 362 offene Stellen für Berufseinsteiger und Young Professionals.

Sonja Smalian

Frauen gesucht

Im ehemaligen Plenarsaal des Bundestags in Bonn buhlten Arbeitgeber in Kurzpräsentationen um weibliche Mitarbeiter.

Im ehemaligen Plenarsaal des Bundestags in Bonn buhlten Arbeitgeber in Kurzpräsentationen um weibliche Mitarbeiter.

Bild: sma

Karriere 05.06.2014
Immer mehr Unternehmen wollen ihren Frauenanteil erhöhen, und zwar nicht nur auf der Führungsebene. Jobmessen, die sich nur an Frauen richten, sollen bei der Rekrutierung helfen. Auf der ... 

Immer mehr Unternehmen wollen ihren Frauenanteil erhöhen, und zwar nicht nur auf der Führungsebene. Jobmessen, die sich nur an Frauen richten, sollen bei der Rekrutierung helfen. Auf der women & work gab es neben Stellenangeboten und Karrieretipps auch mahnende Weckrufe für die Besucherinnen.

Eine Traube pinkfarbener Luftballons hängt an einem Fahrradkarren direkt vor dem Eingang zur women & work in Bonn. Pink ist jedoch nicht etwa die Leitfarbe der Karrieremesse für Frauen, sondern weist den Weg zu einem ausstellenden Telekommunikationsunternehmen. Die Messe findet an einem historischen Ort statt, dem ehemaligen Plenargebäude der Bundesregierung, statt. Dort, wo sich bis 1999 der Bundestag beriet, stehen nun unter den Augen des Bundesadlers Unternehmensvertreter im Rund der blauen Abgeordnetensessel. In einminütigen Kurzpräsentationen warben sie um die Besucherinnen.

In den alten Bundesländern ist noch nicht lange her, dass verheiratete Frauen nicht allein über ihre Berufstätigkeit entscheiden konnten. Erst seit 1977 dürfen sie auch ohne Erlaubnis ihres Mannes erwerbstätig sein. Heute kämpfen Frauen mit anderen Hindernissen und sind auf den höheren Karriere- und Gehaltsstufen längst nicht so häufig anzutreffen wie ihre männlichen Kollegen.

"Frauen fehlt es nicht an Führungskompetenz, sondern an Aufstiegskompetenz", sagt Managementtrainerin Monika Henn in ihrem Vortrag. Damit Frauen Führungspositionen erreichen, müssen sie auf ihre Sichtbarkeit achten, sagt die Autorin des Buches "Die Kunst des Aufstiegs". Frauen sollten Eigenmarketing betreiben, aktiv netzwerken und gegenüber dem Arbeitgeber ihr berufliches Fortkommen ansprechen und einfordern. Mut, Zielorientierung und Engagement gehörten genauso dazu wie ein gepflegter Business-Auftritt. "Mittleres Aussehen ist ideal", sagt die Trainerin auf die Frage, ob Schönheit beim Aufstieg hilft. Doch für Erfolg sollten sich Frauen auch ein "aufgeräumtes" Verhältnis zur Macht und eine gewisse Misserfolgstoleranz aneignen.

Die Frauen teilten in den Workshops ihre Tipps - nicht ihr Gejammer, und so war die Messe durch eine ungewöhnlich herzliche Atmosphäre geprägt. Es herrsche nicht so eine Ellenbogenmentalität, es gebe nicht diesen Wettbewerb, fasste es die 30 Jahre alte Besucherin Ursula Gittinger zusammen. Viele informierten sich offenbar ohne Druck und manche Teilnehmerinnen brachten ihre Babys und Partner mit. Studentinnen und Berufseinsteigerinnen stellten die größte Besuchergruppe, doch auch berufserfahrene Frauen sowie Führungskräfte (7%) und Wiedereinsteigerinnen (4%) kamen zur Messe.

Die Unternehmen präsentierten sich an ihren Ständen wie auf anderen Jobmessen auch - und bekamen dieselben Fragen gestellt. "Richtig typische Frauenfragen" seien nicht aufgekommen, sagt Gabriele Galinsky-Gallner, Beauftragte für Chancengleichheit und Diversity bei Strabag PFS. Viele seien fachlich unheimlich gut vorbereitet an den Stand gekommen und zeigten sich hochmotiviert und ehrgeizig. "Wir führen keine oberflächlichen Gespräche", betont Galinsky-Gallner. Es wachse eine neue Frauengeneration heran, die ihren eigenen Wert positiv darstellen kann. Das erlebe sie immer wieder in Gehaltsverhandlungen.

Die Unternehmen ihrerseits versuchen immer stärker, ihre Arbeitsplätze für Frauen mit Kindern passender zu gestalten. Aussteller ECE bietet beispielsweise ein Eltern-Kind-Büro, Home-Office-Tage und einen Kindergartenzuschuss an. Eine Gender-Diversity-Managerin erarbeitet neue Projekte. Auch Bilfinger will seinen Frauenanteil weiter erhöhen: Auf der Führungsebene stieg er von 5,2% im Jahr 2011 auf 7,4% im Jahr 2013. Deutschlandweit waren im vergangenen Jahr 29% der Beschäftigten weiblich. Zum Stand seien mehrheitlich berufserfahrene Frauen gekommen, oft mit akademischem Hintergrund, sagt Heike Schönmann, Head of HR Projects. Vor einem Foto der Kölner Skyline präsentierte sich die Stadt Köln als Arbeitgeber, u.a. mit ihren Berufsfeldern Gebäudewirtschaft und Stadtplanung. Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts, hatte zwei offene Stellen im Gepäck. Eine davon sei sehr anspruchsvoll, "weil fast eine ganze Stadt betreut werden muss".

Doch es gab nicht nur Stellenangebote und Tricks für das berufliche Fortkommen, sondern auch Warnrufe. Die Arbeitsrechtlerin Heike Kroll wies auf die Tücken von Teilzeitregelungen hin. Frauen sollten ihre Rechte kennen, auch wenn sie diese vielleicht nicht nutzen werden, lautet das Credo der Geschäftsführerin des Verbands Die Führungskräfte. Keine Karriereplanung sei ohne Zeitfenster für die Kinderphase vollständig, sagte die dreifache Mutter und ermahnte ihre Zuhörer "Es ist ihr größtes strategisches Projekt." Wer Kinder und Karriere will, sollte beizeiten - also mehrere Jahre zuvor - die Einstellung des Arbeitgebers prüfen. Sie betonte, wie wichtig Förderer im Unternehmen für angehende Mütter seien. Viele Teilzeit-Anträge würden Frauen aus Unwissenheit zu ihrem Nachteil stellen, doch die Personalabteilungen seien nicht ihr Advokat. Deswegen müssten Frauen selbst Verantwortung übernehmen und sich informieren.

Sonja Smalian

Fragen Sie - gewinnen Sie

2013 beantwortete Patrizia-Personalleiter Peter Jaksch die Fragen der Studierenden, in diesem Jahr stellen sich sogar zwei Personaler "dem Verhör".

2013 beantwortete Patrizia-Personalleiter Peter Jaksch die Fragen der Studierenden, in diesem Jahr stellen sich sogar zwei Personaler "dem Verhör".

Bild: IZ/Alexander Sell

Karriere 05.06.2014
Schicken Sie uns Ihre Frage zum Thema Bewerbung und gewinnen Sie ein Lehrbuch, um Ihr Immobilien-Englisch zu trainieren. ... 

Schicken Sie uns Ihre Frage zum Thema Bewerbung und gewinnen Sie ein Lehrbuch, um Ihr Immobilien-Englisch zu trainieren.

Bewerbungsratgeber gibt es viele. Allein Amazon listet unter dem Stichwort "Bewerbung schreiben" mehr als 1.000 Titel auf. Doch wem nützen die Millionen Seiten gespickt mit Tipps, wenn die Zeit zum Lesen fehlt? Wenn es nur eine ganz spezifische Frage gibt, die den Kandidaten umtreibt. Wenn es an dem besonderen Branchenfachwissen fehlt?

Mit Klaus Dettmer-Guttandin und Aileen Schneider werden zwei Personalprofis der Immobilienwirtschaft auf dem IZ-Karriereforum am 14. Juni dieses Jahres "zum Verhör" gebeten. Die beiden stellen sich allen Fragen rund um das Thema Bewerbung und Berufseinstieg. Dettmer-Guttandin ist bei Fraport als Kommunikations- und Führungskräftetrainer tätig und trainiert seit mehreren Jahren mit Facility-Management-Studenten das Vorstellungsgespräch. Schneider ist Head of Human Resources bei BNP Paribas Real Estate und hat zuvor schon für Cushman & Wakefield neue Mitarbeiter eingestellt. Die beiden Branchenexperten werden auf der Bühne ad-hoc die zuvor eingesandten oder live gestellten Fragen beantworten. Eine Zusammenfassung Ihrer Tipps können Sie nach der Jobmesse auch auf www.iz.de nachlesen.

Schicken Sie uns Ihre Frage bis zum 12. Juni 2014 per E-Mail an MeineFrage@iz.de. Unter allen Einsendern werden zwei Exemplare des Lehrwerks English Correspondence and Report Writing for Real Estate Professionals im Wert von 39 Euro verlost.

Sonja Smalian

Personalprofis beantworten Ihre Frage zur Bewerbung

Welche Fragen haben Sie zum Thema Bewerbung in der Immobilienwirtschaft? Mailen Sie sie an MeineFrage[at]iz.de – zwei Profis beantworten Sie ihnen.

Welche Fragen haben Sie zum Thema Bewerbung in der Immobilienwirtschaft? Mailen Sie sie an MeineFrage[at]iz.de – zwei Profis beantworten Sie ihnen.

Bild: BilderBox.com

Karriere 02.06.2014
Schicken Sie uns Ihre Frage zum Thema Bewerbung und gewinnen Sie ein Lehrbuch, um Ihr Immobilien-Englisch zu trainieren. ... 

Schicken Sie uns Ihre Frage zum Thema Bewerbung und gewinnen Sie ein Lehrbuch, um Ihr Immobilien-Englisch zu trainieren.

Bewerbungsratgeber gibt es viele. Allein Amazon listet unter dem Stichwort "Bewerbung schreiben" mehr als 1.000 Titel auf. Doch wem nützen die Millionen Seiten voll gespickt mit Tipps und Tricks, wenn die Zeit zum Lesen fehlt? Wenn es nur eine ganz spezifische Frage gibt, die den Kandidaten umtreibt. Wenn es an dem besonderen Branchenfachwissen fehlt?

Mit Klaus Dettmer-Guttandin und Aileen Schneider werden zwei Personalprofis der Immobilienwirtschaft auf dem IZ-Karriereforum am 14. Juni 2014 "zum Verhör" gebeten. Die beiden stellen sich allen Fragen rund um das Thema Bewerbung und Berufseinstieg. Dettmer-Guttandin ist bei Fraport als Kommunikations- und Führungskräftetrainer tätig und trainiert seit Jahren mit Facility-Management-Studenten das Vorstellungsgespräch. Schneider ist Head of Human Resources bei BNP Paribas Real Estate und hat zuvor schon für Cushman & Wakefield neue Mitarbeiter eingestellt. Die beiden Branchenexperten werden auf der Bühne ad-hoc die zuvor eingesandten oder live gestellten Fragen beantworten. Eine Zusammenfassung Ihrer Tipps können Sie nach dem IZ-Karriereforum auch auf www.iz.de nachlesen.

Schicken Sie uns Ihre Frage bis zum 12. Juni 2014 per E-Mail an MeineFrage@iz.de. Unter allen Einsendungen werden zwei Exemplare des Lehrwerks English Correspondence and Report Writing for Real Estate Professionals im Wert von 39 Euro verlost.

Sonja Smalian

Jobmaschine Bauindustrie

Karriere 28.05.2014
Knapp 770.000 Beschäftigte zählt das deutsche Bauhauptgewerbe im Jahresdurchschnitt 2014. Das sind gut 10.000 mehr als im Vorjahr. Doch der Fachkräftemangel bleibt problematisch. ... 

Knapp 770.000 Beschäftigte zählt das deutsche Bauhauptgewerbe im Jahresdurchschnitt 2014. Das sind gut 10.000 mehr als im Vorjahr. Doch der Fachkräftemangel bleibt problematisch.

Mit knapp 770.000 Beschäftigten befindet sich das deutsche Bauhauptgewerbe weiterhin im Aufwärtstrend. Seit der beschäftigungspolitischen Krise im Jahr 2009, als nur 703.000 Menschen in der Branche ihr Auskommen fanden, zählt sie nun gut 60.000 Beschäftigte mehr. Und der Trend werde so schnell nicht abbrechen, lautet die Prognose von Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie: "Dank der günstigen Entwicklung im Wohnungs- und im Wirtschaftsbau wird sich 2014 der Beschäftigungsaufbau im deutschen Bauhauptgewerbe fortsetzen."

Doch trotz der positiven Beschäftigtenzahlen bleibe der Fachkräftemangel ein großes Problem in der Branche. Jedes zweite Bauunternehmen sehe im Fachkräftemangel gar das größte Risiko für seine weitere wirtschaftliche Entwicklung, sagt Bauer. Zumal die Arbeitskräftereserven inzwischen fast ausgeschöpft seien. So lag die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter im April dieses Jahres bei 39.000. Im Jahr 2009 waren es insgesamt noch 30.000 mehr gewesen.

Bei den Bauingenieuren verhält es sich ähnlich. In diesem Jahr habe es noch 1.900 arbeitslose Bauingenieure gegeben, fünf Jahre zuvor seien es noch 1.100 mehr gewesen. Auch die Zahl der Auszubildenden reiche nicht aus, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Im vergangenen Jahr haben etwa 12.000 Azubis einen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Gleichzeitig seien aber etwa 16.000 Beschäftigte in den Ruhestand gegangen.

Um die Lücken zu schließen, suchen auch immer mehr Unternehmen nach neuen Mitarbeitern im europäischen Ausland. Insbesondere die europäischen Krisenländer Spanien, Portugal und Griechenland wecken das Interesse der deutschen Bauunternehmen. Die Bemühungen sind offenbar von Erfolg gekrönt, denn die Zahl der Beschäftigten mit ausländischem Pass war 2013 um 11,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten betrug damit 10,7% im September 2013. Im September 2009 habe ihr Anteil erst 7,8% ausgemacht.

Sonja Smalian

Innung SHK fördert Azubis

Karriere 28.05.2014
Die Innung Sanitär Heizung Klima Frankfurt am Main hat eine Ausbildungsoffensive gestartet und will ihre Mitgliedsbetriebe stärker bei der Nachwuchsrekrutierung unterstützen. ... 

Die Innung Sanitär Heizung Klima Frankfurt am Main hat eine Ausbildungsoffensive gestartet und will ihre Mitgliedsbetriebe stärker bei der Nachwuchsrekrutierung unterstützen.

Ausbildungsbetrieben wird von der Innung die Prüfungsgebühr für die Gesellenprüfung in Höhe von 250 Euro erstattet, sofern der Azubi die Prüfung besteht. "Wer nicht sät, kann nicht ernten. Wir müssen uns auf unsere eigenen Kräfte verlassen, sonst machen es andere Industrieunternehmen", sagt der gerade wiedergewählte Obermeister Peter Paul Thoma.

Vom Fachkräftemangel ist besonders das Berufsfeld Bau und Gebäudetechnik betroffen, wie die Engpassanalyse 2013 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigte. Bei insgesamt 31% der 62 verschiedenen Berufsgattungen dieses Bereichs stellten die Forscher Fachkräftemangel fest. Häufig würde es an Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung fehlen. Besonders stark betroffen seien Berufe aus der Gattung der Kältetechnik sowie Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Die Schwierigkeiten in der Rekrutierung sind so groß, dass die Handwerkskammer Rhein-Main im vergangenen Jahr 50 Azubi-Anwärter aus Spanien für kleine und mittelständische Unternehmen in der Region anwarb.

Dabei klingen die Ausbildungszahlen zum Teil recht positiv: 11.019 junge Menschen schlossen 2013 einen Ausbildungsvertrag zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ab. Damit belegt der Beruf Rang 14 der beliebtesten Ausbildungen in Deutschland. Für die Berufe Mechatroniker für Kältetechnik entschieden sich hingegen nur 1.179 (Rang 83) und für den Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme gar nur 102 (Rang 208).

Sonja Smalian

Verwalter erwarten 2014 höhere Gewinne

Nach oben wird es 2014 für Umsätze wie auch Gewinne gehen, glauben gut zwei Drittel der vom DDIV befragten Immobilienverwaltungen.

Nach oben wird es 2014 für Umsätze wie auch Gewinne gehen, glauben gut zwei Drittel der vom DDIV befragten Immobilienverwaltungen.

Bild: BilderBox.com

Karriere 28.05.2014
69% der Immobilienverwalter in Deutschland erwarten in diesem Jahr höhere Gewinne. Das zeigt eine Umfrage des Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter. Doch die Vergütungssätze sind ... 

69% der Immobilienverwalter in Deutschland erwarten in diesem Jahr höhere Gewinne. Das zeigt eine Umfrage des Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter. Doch die Vergütungssätze sind seit 2010 kaum gestiegen und der Fachkräftemangel macht der Branche zu schaffen.

Die Grundvergütungen der Immobilienverwalter sind kaum höher als 2010 oder gar gesunken. Bei Eigentümergemeinschaften mit bis zu zehn Einheiten betrugen die WEG-Verwalterpauschalen durchschnittlich 21,67 Euro pro Einheit und Monat. Das entspricht preisbereinigt einem Plus von 1,5% im Vergleich zu 2010.

Die Vergütungssätze für eine WEG-Verwaltung mit mehr als 100 Wohneinheiten sanken von 16,20 Euro (2010) auf 15,91 Euro (2014). Bei der Sondereigentumsverwaltung lagen die Netto-Grundvergütungen bei bis zu zehn Wohneinheiten bei 22,27 Euro (2010: 18,42 Euro). In Anlagen mit mehr als 100 Wohneinheiten betrugen sie 18,50 Euro (2010: 16,98 Euro). Auch in diesem Bereich rutschen die Verwalter preisbereinigt mitunter ins Minus, beklagt der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV), der für sein Branchenbarometer 351 Immobilienverwaltungen in Deutschland befragt hatte.

Die Stundensätze sind von 2010 bis 2014 um bis zu 7,7% gestiegen (ohne Preisbereinigung). Am höchsten sind sie bei Ingenieuren mit 64,49 Euro (2010: 59,87 Euro), gefolgt von Geschäftsführern/Inhabern die 63,79 Euro (2010: 61,82 Euro) erhielten. Für Techniker gab es 2014 mit 47,35 Euro weniger als 2010 (48,31 Euro). Die Stundensätze von Sachbearbeitern beliefen sich auf 45,82 Euro (2010: 42,90 Euro). Die Umfrage offenbart ein großes West-Ost-Gefälle: Techniker verdienen in den neuen Bundesländern 40% weniger als in den alten. Bei Ingenieuren beträgt die Differenz 20% und bei Sachbearbeitern 13%.

Angesichts dieser Zahlen überrascht es kaum, dass knapp jede vierte Verwaltung im Osten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Technikern vorhersagt. Insgesamt 62% der Befragten sehen es als schwierig an, künftig qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Besonders an Sachbearbeitern und Buchhaltern mangele es ebenfalls. Für den Beruf gibt es keine eigene Ausbildung. DDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler könnte sich jedoch vorstellen, dass der Verwalterberuf langfristig innerhalb der Ausbildung zum Immobilienkaufmann ein Schwerpunktfach wird.

Die Verwalter haben 2013 im Schnitt 562.000 Euro Umsatz erwirtschaftet und die Branche will weiter wachsen. Bei den Projekten Sanierung und Energieeffizienz spielen die Verwalter eine wichtige Rolle. 69% der Befragten rechnen in diesem Jahr mit steigenden Umsätzen - und Gewinnen. Mehr als jedes dritte Unternehmen erwartet sogar ein Umsatzplus von mehr als 10%.

Doch nicht alle schauen so positiv in die Zukunft: Knapp 12% der befragten Unternehmen gehen von sinkenden Umsätzen aus. Mit einem Anteil von 15% befürchten vor allem Verwalter in der Größenordnung 1.000 bis 3.000 Einheiten, dass die Umsätze in diesem Jahr niedriger ausfallen könnten. Sie hatten 2013 am häufigsten Personal eingestellt (58%) und lagen damit über dem Schnitt von 41%. Bei mehr als zwei Drittel der Kleinstverwaltungen hingegen blieb die Mitarbeiterzahl konstant.

Um die Mitarbeiter zu fördern, setzen drei Viertel der Unternehmen auf Weiterbildungen. Der DDIV hat vor kurzem mit dem Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) eine Kooperation vereinbart. Gemeinsam sollen Angebote entwickelt werden. Angedacht sei auch die Konzeption eines dualen Studiengangs, sagt Kaßler. Damit dürfte er bei den Verwaltungen offene Türen einrennen. 57% würden einen Mitarbeiter unterstützen, der sich für ein duales Studium entscheidet. Bei den Großverwaltungen sagen das sogar 92% der Teilnehmer der Befragung.

Die Studie kann beim DDIV bestellt werden (E-Mail: info@ddiv.de).

Sonja Smalian

Karriereforum am 14. Juni

Karriere 22.05.2014
Der Anmeldeschluss für das fünfte IZ-Karriereforum für die Immobilienwirtschaft naht: Bis zum 1. Juni 2014 können sich Studenten, Absolventen und Young Professionals für die Karrieremesse ... 

Der Anmeldeschluss für das fünfte IZ-Karriereforum für die Immobilienwirtschaft naht: Bis zum 1. Juni 2014 können sich Studenten, Absolventen und Young Professionals für die Karrieremesse noch online anmelden.

Die Teilnehmer werden am Samstag, den 14. Juni 2014 von rund 30 Arbeitgebern, darunter Bilfinger, CBRE, ECE, Drees & Sommer, Kaufland und DIC auf dem Campus der Goethe-Universität Frankfurt erwartet. Die Aussteller haben insgesamt mehr als 450 Stellenangebote im Gepäck. Integriert in die Job- und Karrieremesse ist zudem der 5. RICS- Hochschultag.

Neben den Gesprächen mit Personalverantwortlichen an den Unternehmensständen können die Besucher ihre Bewerbungsmappen von Beratern prüfen lassen (begrenzte Teilnehmerzahl!). In den Ausstellersessions präsentieren sich zwölf Unternehmen jeweils eine Viertelstunde lang und informieren über ihre Geschäftsfelder, Einstiegsmöglichkeiten und besonders gesuchte Qualifikationsprofile.

Parallel dazu finden im Vortragssaal Diskussionsrunden mit Praktikern statt, die über ihren Berufsalltag berichten. Schwerpunkte sind in diesem Jahr mögliche Karrierewege für Immobilienprofis im öffentlichen Dienst. Außerdem stellen drei Young Professionals ihre Berufe vor. Sie arbeiten als Property-Manager, Projektmanager und Immobilienberater.

Sie haben eine Frage zum Thema Bewerbung? Bitte schicken Sie uns Ihre Fragen an MeineFrage@iz.de zu. Zwei Personaler beantworten sie Ihnen live auf der Bühne. Unter www.iz-jobs.de/Karriereforum finden Sie weitere Informationen. Ein Ticket kostet 39 Euro inkl. Mittagessen und Getränken.

Sonja Smalian

Ist das noch erlaubt?

Bevor eine Kündigung ausgesprochen wird, erhält der Arbeitnehmer meist
eine Abmahnung. Diese verbleibt dauerhaft in der Personalakte.

Bevor eine Kündigung ausgesprochen wird, erhält der Arbeitnehmer meist eine Abmahnung. Diese verbleibt dauerhaft in der Personalakte.

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Karriere 22.05.2014
Das Handy stellt der Arbeitgeber, die geschäftlichen Kontakte sind oft im eigenen Xing-Profil gespeichert und zu manchen Geschäftspartnern werden fast freundschaftliche Verbindungen gepflegt. ... 

Das Handy stellt der Arbeitgeber, die geschäftlichen Kontakte sind oft im eigenen Xing-Profil gespeichert und zu manchen Geschäftspartnern werden fast freundschaftliche Verbindungen gepflegt. Arbeits- und Freizeit verschwimmen immer mehr, doch das Arbeitsrecht zieht klare Grenzen. Ab wann das Schreiben von privaten E-Mails am Arbeitsplatz den Personaler auf den Plan ruft und ob Abendveranstaltungen mit Canapées als Arbeitszeit gelten, erläutert Katrin Scheicht, Partnerin bei Norton Rose Fulbright.

Immobilien Zeitung: Frau Scheicht, jeder zehnte deutsche Arbeitnehmer kommt einmal im Monat zu spät zur Arbeit. 5% sind sogar mindestens einmal pro Woche nicht pünktlich, zeigt eine aktuelle Studie von CareerBuilder und JobScout24. Die Unternehmen lassen solches Fehlverhalten nicht ungesühnt. Ein Viertel der Personaler hat deswegen schon einmal eine Kündigung ausgesprochen. Wie schnell muss ein Arbeitnehmer mit solch drastischen Mitteln rechnen?

Katrin Scheicht: Regelmäßiges Zuspätkommen zählt zu den häufigsten Auslösern für Konflikte am Arbeitsplatz. Wie gravierend dieses Fehlverhalten ist, hängt jedoch von den Umständen ab. Gibt es in dem Unternehmen feste oder flexible Arbeitszeiten oder hat der Arbeitnehmer Kundenkontakt ab einer bestimmten Uhrzeit? Das sind Aspekte, die in die Bewertung einfließen.

IZ: Dem morgendlichen Nachzügler droht also nicht sofort die Kündigung?

Scheicht: Nein, wahrscheinlich nicht. Zunächst dürfte es ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder dem Personaler geben. Bessert sich das Verhalten nicht, folgt eine schriftliche Abmahnung, die in der Personalakte verbleibt. Kommt der Mitarbeiter auch nach der Abmahnung weiterhin zu spät, kann der Arbeitgeber eine zweite Abmahnung oder u.U. eine Kündigung aussprechen.

IZ: Wenn es keine Stechuhr gibt, wer dokumentiert dann die Arbeitszeit?

Scheicht: Der Arbeitgeber ist zwar zur Erfassung der Arbeitszeit, die acht Stunden überschreitet, verpflichtet, doch er kann dies an den Mitarbeiter delegieren.

IZ: Muss der Arbeitnehmer dann nur darauf achten, dass die Gesamtsumme stimmt?

Scheicht: Nicht ganz, denn wenn es eine Kernarbeitszeit gibt, dann müssen alle Mitarbeiter, auch solche im Außendienst, wie z.B. Makler, während dieser Zeit arbeiten.

IZ: Im Büro lockt der stete Internet-Zugang, mal schnell die privaten E-Mails zu checken. Ab wann sollten Angestellte auf die Uhr gucken, wenn sie privat im Internet surfen?

Scheicht: Wenn die Privatnutzung erlaubt ist, heißt das Stichwort "sozialadäquat", d.h. die private E-Mail-Nutzung muss in einem annehmbaren Verhältnis zur Gesamtarbeitszeit stehen. Gelegentlich zehn Minuten sind bei einem achtstündigen Arbeitstag i.d.R. nicht abmahnfähig.

IZ: Kann ein Arbeitgeber die private Nutzung des Internets gänzlich verbieten?

Scheicht: Ja, theoretisch kann er die Nutzung untersagen. Im Jahr 2014 erlauben aber viele Arbeitgeber die Privatnutzung.

IZ: In bestimmten Fällen darf der Arbeitgeber E-Mails eines Mitarbeiters öffnen. Wenn jemand auch seine private Korrespondenz über den Firmen-Account laufen lässt, wie kann er diesen Schriftverkehr kennzeichnen, um ihn zu schützen?

Scheicht: Wenn die Privatnutzung erlaubt ist, kann der Arbeitgeber nicht ohne weiteres auf den E-Mail-Account zugreifen. Zusätzlich kann in die Betreffzeile das Wort "Privat" geschrieben werden, um Zugriffe auf die privaten E-Mails noch weiter zu vermeiden.

IZ: Gilt für privates Telefonieren auch das Stichwort "sozialadäquat"?

Scheicht: Ja, und zwar auch, wenn die Telefonate in der Arbeitszeit vom privaten Handy und nicht vom Büro-Telefon geführt werden. In besonders schweren Fällen riskiert der Mitarbeiter durchaus eine fristlose Kündigung.

IZ: Was heißt schwerer Fall übersetzt für Nicht-Juristen?

Scheicht: Der Mitarbeiter einer Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft hatte innerhalb von sechs Wochen 18 Stunden lang nach Mauritius telefoniert - vom Anschluss seines Kollegen. Das ist ein schwerer Fall und das kostete ihn den Job.

IZ: Heutzutage wird von vielen Angestellten erwartet, dass sie über ein großes Netzwerk verfügen. Um das zu pflegen, sollen sie regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen, die oft abends stattfinden. Auch wenn dort die Atmosphäre eher locker ist, handelt es sich dabei nicht um ein Treffen unter Freunden. Gilt das als Arbeitszeit?

Scheicht: Nein, denn nach überwiegender Meinung werden Geschäftsessen und ähnliche Veranstaltungen nicht als Arbeitszeit angesehen.

IZ: Darf der Arbeitnehmer am nächsten Tag wenigstens entsprechend später ins Büro kommen?

Scheicht: Es gibt vielleicht Positionen, bei denen es erlaubt ist. Generell sollten Arbeitnehmer prüfen, wie solch ein Fall in ihrem Unternehmen und für ihre Position geregelt ist.

IZ: Welche Voraussetzungen müssen denn gegeben sein, damit der Fachvortrag mit Canapées um 19:30 Uhr vom Arbeitgeber vergütet wird?

Scheicht: Zum einen muss es einen konkreten Bezug zur Arbeit geben, und zum anderen sollte der Arbeitgeber den Mitarbeiter entsandt haben. Doch selbst dann dürfte es sich nur in Ausnahmefällen um Arbeitszeit handeln, weil die Beanspruchung generell geringer ist als im Büro.

IZ: Nehmen wir an, dass es sich um Arbeitszeit handelt. Bekommt der Arbeitnehmer dann die Überstunden vergütet?

Scheicht: Das hängt vom Arbeitsvertrag ab. Gibt es keine Regelung, kann der Mitarbeiter z.B. einen Anspruch haben, wenn sein Gehalt unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung liegt. Dies sind aktuell 71.400 Euro Bruttojahresgehalt in den alten Bundesländern und 60.000 Euro in den neuen.

IZ: Frau Scheicht, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führt Sonja Smalian.

IZ