Karriere-News

Opel-Mutter erklärt Heimarbeit zur neuen Normalität

Karriere 11.05.2020
Frankreich kehrt diese Woche langsam zur Normalität zurück, die vor zwei Monaten verhängten Ausgangsbeschränkungen werden schrittweise zurückgefahren. Auch der französische ... 

Frankreich kehrt diese Woche langsam zur Normalität zurück, die vor zwei Monaten verhängten Ausgangsbeschränkungen werden schrittweise zurückgefahren. Auch der französische Automobilhersteller PSA fährt die Produktion in seinen Autowerken wieder hoch. Die Bürobeschäftigten des Mutterkonzerns von Opel müssen sich derweil darauf einstellen, dass ihr Heimbüro auch in Zukunft ihr Hauptarbeitsplatz bleibt. Damit will PSA seinen "Immobilienfußabdruck" reduzieren und die Klimabilanz des Konzerns verbessern.

PSA hat das mobile Arbeiten für alle Mitarbeiter, die nicht direkt in der Produktion arbeiten, dieser Tage ganz offiziell zur Norm erklärt. Im klassischen Büro sollen die Beschäftigten dann im Schnitt nur noch einen bis anderthalb Tage in der Woche verbringen. Wer künftig noch das Firmengelände aufsuchen will, wird dafür schon einen triftigen Grund brauchen. Das Arbeitsplatzprojekt soll international in allen Unternehmensbereichen ausgerollt werden, die nicht direkt mit der Produktion verknüpft sind.

Homeoffice wird Mitarbeitern schmackhaft gemacht

Die Umstellung aufs Heimbüro als Arbeitsplatz Nummer eins hat laut PSA gleich mehrere Vorteile: So poliert sie die Klimabilanz des Konzerns durch eine Reduzierung des "Immobilienfußabdrucks" auf ("reduction in its real estate footprint"), schreibt PSA in einer Mitteilung. Den Beschäftigten will der Konzern das mobile Arbeiten mit der Aussicht auf entfallende Pendelei, eine bessere Work-Life-Balance und eine größere Auswahl beim Wohnort schmackhaft machen.

PSA spricht in der Mitteilung abwechselnd von "teleworking", "remote working" und "distance working". De facto dürfte das Arbeiten aus der Ferne in aller Regel zumeist in den heimischen vier Wänden der Mitarbeiter stattfinden. Ob sich der Konzern auch darum kümmert, dass die Beschäftigten zuhause hinreichende Arbeitsbedingungen (technologische Ausstattung, dem Gesundheitsschutz genügende Arbeitsmöbel etc.) vorfinden, oder ob ihnen das selbst überlassen bleibt; wer die Kosten dafür trägt oder wie der Konzern das Thema Datenschutz handhaben will - all dies lässt die Ankündigung offen.

Bei Opel sind "etliche Tausende" Arbeitsplätze betroffen

In jedem Fall gilt die Ankündigung auch für den deutschen Autobauer Opel mit seiner Zentrale in Rüsselsheim. Einzelheiten sind aber auch hier noch nicht bekannt bzw. ausgehandelt: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Ausgestaltung der Details erst noch erfolgen muss und wir diese Themen vorab selbstverständlich umfassend mit unserem Sozialpartner besprechen werden", lässt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage wissen. Auch die Mitarbeiter selbst sollen befragt werden.

All dies werde gewiss "mehrere Monate" in Anspruch nehmen. Betroffen seien bei Opel "etliche Tausende" Arbeitsplätze in nicht-produktionsnahen Bereichen, von den Ingenieuren über den Vertrieb bis hin zur Verwaltung. Wie immer die Ausgestaltung der von der Konzernführung beschlossenen Grundprinzipien ausfallen wird: Im Kern geht es auch bei Opel darum, Flächen und damit Miete zu sparen.

Harald Thomeczek

Covivio-Vorstand führt auch ehemalige Godewind

Köpfe 07.05.2020
Stavros Efremidis und Ralf Struckmeyer, CEO und CFO der Büro-AG Godewind Immobilien, sind nach dem Einstieg der europäischen Immobilien-AG Covivio mit Sitz in Paris raus. Sie werden durch die ... 

Stavros Efremidis und Ralf Struckmeyer, CEO und CFO der Büro-AG Godewind Immobilien, sind nach dem Einstieg der europäischen Immobilien-AG Covivio mit Sitz in Paris raus. Sie werden durch die beiden Deutschlandvorstände von Covivio, Marcus Bartenstein und Dr. Daniel Frey, ersetzt.

Bartenstein und Frey werden die ehemalige Godewind künftig als Co-CEOs führen. Ehemalige, weil Godewind auf der heutigen virtuellen Hauptversammlung in Covivio Office AG umgetauft wurde. Ex-CEO Efremidis war vor dem Übernahme- und Delisting-Angebot von Covivio mit 12% an der vor zwei Jahren mit der Familie Ehlerding als Ankeraktionär an die Börse gebrachten Godewind Immobilien AG beteiligt. Im aktuellen Aktionärschart taucht er nicht mehr als Anteilseigner auf.

Covivio hat jetzt auch im Aufsichtsrat das Sagen

Auch der Aufsichtsrat der neuen Covivio Office AG hat ein (fast) komplett neues Gesicht. Die beiden Aufsichtsratsmitglieder Dr. Bertrand Malmendier und Dr. Roland Folz wurden ausgetauscht. Für sie gehören dem Kontrollgremium jetzt Dr. Uwe Becker und Rainer Langenhorst an, und zwar als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender. Langenhorst ist Geschäftsführer Technisches Bestandsmanagement bei Covivio in Deutschland, Becker Head of Legal Corporate bei der in Oberhausen ansässigen deutschen Landesgesellschaft von Covivio, die aus der früheren Immeo hervorging. Drittes Aufsichtsratsmitglied bleibt Karl Ehlerding.

Harald Thomeczek

Planern droht ein Dilemma

Karriere 07.05.2020
Noch benötigen viele Planer in der Corona-Krise keine finanzielle Hilfe. In den kommenden Monaten rechnen die meisten aber mit einer Verdüsterung ihrer Lage. ... 

Noch benötigen viele Planer in der Corona-Krise keine finanzielle Hilfe. In den kommenden Monaten rechnen die meisten aber mit einer Verdüsterung ihrer Lage.

Bei Planern tritt die Krise um Monate verzögert ein, weil sie im Homeoffice bestehende Aufträge abarbeiten und im Moment noch Geld für alte Rechnungen erhalten", sagt Joachim Brenncke, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer (BAK). Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer (BIngK), ergänzt: "Schon jetzt ist abzusehen, dass die Probleme im Planungswesen z.B. durch nachgelagerte Rechnungslegung verzögert auftreten." Das Dilemma dabei: Viele Nothilfeprogramme laufen nur drei Monate - "aber viele Planer bekommen erst danach Probleme", sagt Brenncke.

Die ersten Vorboten einer Krise sind schon da: Jedes zweite Büro (50%) beklagt laut einer Umfrage des Marktforschers Reiß & Hommerich im Auftrag von BAK und BIngK bereits jetzt, dass Kunden Aufträge auf Eis legen oder ganz absagen. Und die Auftragsakquise werde immer schwieriger, weil Bauherren Vergabeverfahren zurückstellten. Zu schaffen machen den Planern zudem Verzögerungen im Genehmigungsprozess (38%), die durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung ausgelöst werden, sowie verzögerte Materiallieferungen auf der Baustelle und Personalengpässe bei den ausführenden Betrieben (jeweils 31%).

Nur 16% der gut 9.200 Befragten, davon rund 6.000 Architekten und 3.200 Ingenieure, haben jetzt schon Liquiditätsprobleme oder sehen, dass sich finanzielle Engpässe noch im ersten Halbjahr 2020 abzeichnen. Doppelt so viele (33%) rechnen damit, in der zweiten Jahreshälfte in Schwierigkeiten zu geraten.

Die Interessenvertretungen bringen sich darum schon frühzeitig mit einem Forderungskatalog in Stellung. Statt verbilligter Förderkredite sollen Zuschüsse ihren Mitgliedern Luft verschaffen. BAK und BIngK schweben außerdem eine "großzügige" Bewilligung von Steuerstundungen und Absenkungen der Vorauszahlungen durch die Finanzbehörden sowie "großzügigere" Verlustverrechnungsmöglichkeiten vor.

Harald Thomeczek

Arbeitsschutzvorgaben sind löchrig

Karriere 07.05.2020
Die neuen Corona-Arbeitsschutzvorgaben geben Firmen Orientierung, mehr aber nicht, sagt die Arbeitsrechtlerin Annette Knoth aus der Kanzlei von Arnecke Siebeth Dabelstein. ... 

Die neuen Corona-Arbeitsschutzvorgaben geben Firmen Orientierung, mehr aber nicht, sagt die Arbeitsrechtlerin Annette Knoth aus der Kanzlei von Arnecke Siebeth Dabelstein.

Immobilien Zeitung: Seit Mitte April gilt der vom Bundesarbeitsministerium veröffentlichte Sars-CoV-2-Arbeitsschutzstandard. Er sieht für Beschäftigte auch der Immobilienbranche am Arbeitsplatz unter anderem einen Mindestabstand von 1,50 m, ggf. Schutzmasken, das Einhalten von Hygieneregeln vor. In diesen Tagen kehren erste Mitarbeiter in Büros und Läden zurück. Dürfen sie wieder nach Hause gehen, wenn ihr Arbeitgeber den Standard nicht beachtet?

Annette Knoth: Die Antwort ist wie oft in rechtlichen Dingen: Es kommt auf den Einzelfall an. Generell hat ein Arbeitnehmer erst einmal kein Recht, nach Hause zu gehen.

IZ: Warum denn nicht? Sein Arbeitgeber verstößt doch gegen die Vorschrift und gefährdet die Gesundheit der Mitarbeiter.

Knoth: Der Standard ist eine Richtlinie und hat keinen verbindlichen Charakter.

IZ: Moment, verstehe ich das richtig? Der Arbeitgeber kann sich daran halten oder es lassen?

Knoth: Die Vorgaben dienen als Entscheidungshilfe für das, was Arbeitgeber tun sollen. Es ist ein Appell und ja, aus dem Standard ergibt sich keine Pflicht wie zum Beispiel aus einem Gesetz, alle Maßnahmen umzusetzen. Ich verstehe das jedoch als eine dem gesellschaftlichen Konsens geschuldete moralisch-psychologische Verpflichtung.

IZ: Welche Sanktionen drohen einem Unternehmen bei Nichteinhalten?

Knoth: Keine. Sanktionen gingen nur, wenn sie drin stünden. Wir kennen das aus anderen Bereichen. Geldbuße, Punkt in Flensburg, Betriebsschließung. So etwas fehlt jedoch im Arbeitsschutzstandard Covid-19.

IZ: Was muss bzw. sollte ein Arbeitgeber nun tun?

Knoth: Die Richtlinie lässt ihm jede Menge Spielraum, insbesondere aufgrund der sehr schwammigen Formulierung. Der eine stellt Desinfektionsmittel auf den Schreibtisch, der andere hängt Seifenspender in die Toiletten. Die konkreteste Maßnahme ist der Mindestabstand von 1,50 m. Aber selbst wenn Firmen den nicht einhalten, dürfen sie weiterarbeiten. Der Mindestabstand ist auch das einzig Überprüfbare, falls es zum Streit käme. Insgesamt betrachtet ist der Arbeitsschutzstandard eine Käseloch-Verordnung, die rechtlich faktisch wirkungslos in Kraft ist.

IZ: Und warum hat der Bundesarbeitsminister die Vorgaben so löchrig gefasst?

Knoth: Er hätte sie in eine stabilere Form gießen können, hat es aber bewusst nicht getan, weil in einer rechtlich verbindlichen Verordnung jedes Detail hätte genau beschrieben sein müssen. Das ist nicht machbar, weil die Branchen zu unterschiedlich sind. Zum Beispiel sind in der Immobilienbranche, am Bau oder im Handel die Voraussetzungen jeweils andere. Außerdem hätten sonst die Unternehmerverbände heftig gegen die Vorgaben protestiert.

IZ: Noch einmal zurück zum Mindestabstand. Angenommen, Mitarbeiter verstoßen gegen die 1,50-m-Regel. Was passiert dann?

Knoth: Wenn ein Mitarbeiter die Abstandsregel permanent verletzt, wäre das aus meiner Sicht abmahnfähig. Vergessenes Händewaschen wäre es nicht.

IZ: Gucken wir mal in die Zukunft. Werden wir dauerhaft mit Mund-Nase-Schutz und Mindestabstand arbeiten?

Knoth: Es ist gut vorstellbar, dass der Mindestabstand in die Arbeitsstättenverordnung aufgenommen und so in Zukunft verpflichtend wird. Andere Maßnahmen könnten zum Beispiel über Betriebsvereinbarungen verbindlich werden.

IZ: Frau Knoth, vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Monika Hillemacher.

Monika Hillemacher

"Die Unternehmenskultur zählt jetzt doppelt"

Jana Heijenga (links) im Kollegenkreis. So nah wie auf diesem Bild kommen sich die Kollegen in Corona-Zeiten nicht mehr.

Jana Heijenga (links) im Kollegenkreis. So nah wie auf diesem Bild kommen sich die Kollegen in Corona-Zeiten nicht mehr.

Quelle: Robert C. Spies

Karriere 07.05.2020
Seit 2011 ist Jana Heijenga Personalleiterin bei Robert C. Spies. Der Corona-Lockdown ist die erste echte Krisensituation, die die 39-Jährige mit dem Immobilienberater erlebt. Mut macht ... 

Seit 2011 ist Jana Heijenga Personalleiterin bei Robert C. Spies. Der Corona-Lockdown ist die erste echte Krisensituation, die die 39-Jährige mit dem Immobilienberater erlebt. Mut macht Heijenga, dass spätestens die vergangenen Wochen zeigten: Die Moral in der knapp 100 Mann und Frau starken Truppe stimmt. Nicht (nur) deshalb, weil die Kollegen gern ins Büro kommen.

Wir haben eher das Problem, die Leute ins Homeoffice zu bekommen", sagt Jana Heijenga am Telefon und schmunzelt hörbar. Als die Personalchefin am Vortag ihren angestammten Arbeitsplatz aufsuchte, "war es schon recht voll, aber viele Kollegen wollen eben lieber im Büro arbeiten". Sollte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) das angekündigte Recht auf Homeoffice tatsächlich in Gesetzesform gießen, im Hause Robert C. Spies würden vermutlich nicht allzu viele Beschäftigte davon Gebrauch machen.

Dabei käme in Tagen wie diesen keine Firma ohne funktionstüchtige Heimarbeitsplätze aus. Und das wird auch ohne verbrieftes Recht auf Homeoffice erst einmal so bleiben. Schließlich macht das Virus, gegen das noch kein Kraut gewachsen ist, vor allem eins erforderlich: Abstand halten.

Als Mitte März der Lockdown ausgerufen wurde, wechselten sich in der Bremer Zentrale von Robert C. Spies zwei Teams im Wochenrhythmus mit der Nutzung der Räumlichkeiten ab. Spätestens seit Arbeitsminister Heil der Öffentlichkeit vor drei Wochen seinen neuen Sars-CoV-2-Arbeitsschutzstandard vorstellte, tüftelt Heijenga wie so viele andere Personalverantwortliche im Lande an einem neuen Arbeitsplatzkonzept. Immer mehr Mitarbeiter sollen nach den langsamen Lockerungen ins Büro zurückkehren können - ohne dabei der Verbreitung des Virus und einer Gefährdung der Mitarbeiter Vorschub zu leisten. Heijengas Ziel: "Möglichst viele Arbeitsplätze anbieten, aber nicht unbedingt gleich eine hohe Präsenz erzeugen".

Mit Flächen- und Handdesinfektionsmitteln hat sich das Immobilienberatungsunternehmen kräftig eingedeckt, Masken und Trennwände sind schon bestellt. Ein Konzept zur Wegeführung hält Heijenga bis dato für entbehrlich, weil "unsere Flächen sehr großzügig" sind und die Präsenz im Büro "noch deutlich geringer als normal" ist. Unausweichlich ist, dass aufgrund der Corona-Abstandsregeln manche - wohl acht - der vorhandenen 60 Arbeitsplätze in der Zentrale vorerst nicht mehr genutzt werden können.

Beispiel Logistikabteilung: Die bisherigen Doppelbüros werden ausgedünnt, von den fünf Kollegen dieser Abteilung werden künftig nach einem festen Rotationsprinzip wahrscheinlich je drei im Büro und zwei im Homeoffice sitzen. Heijenga selbst macht sich (mit ihrem Mann) schon darauf gefasst, "ein halbes Jahr höchst flexibel sein zu müssen", sagt die Mutter zweier Töchter im Alter von neun und fünf Jahren. Vor allem die Jüngere wird die elterliche Aufsicht noch länger benötigen: Wann die Kitas wieder öffnen, steht in den Sternen.

Mitarbeiter wollten der Firma Urlaub schenken

Das Management-Board um den geschäftsführenden Gesellschafter Jens Lütjen und Personalleiterin Heijenga hat in der Krise nicht nur festgestellt, wie gut Homeoffice funktioniert und dass viele ihrer Leute trotzdem gern ins Büro kommen. Sie haben auch ein hohes Maß an Solidarität erfahren, als sich die Aussichten plötzlich verdüsterten: "Kollegen boten an, auf Gehalt zu verzichten oder dem Unternehmen Urlaub zu schenken."

Kurzarbeit ist auch deshalb für die Geschäftsleitung - im Moment jedenfalls - "total ausgeschlossen", schon "aus moralischer Sicht: Die Mitarbeiter setzen sich voll ein und haben aktuell gut zu tun." Der wohnwirtschaftliche Bereich laufe "unverändert gut", und im Gewerbe- und Investmentbereich sei der Beratungsbedarf in der jetzigen Situation "total groß".

Heijenga ist überzeugt: "Die Unternehmenskultur war uns vorher schon wichtig: Verbindlichkeit, Vertrauen, das Team an erster Stelle, Führungskräfte und Mitarbeiter auf Augenhöhe. In der Krise bewährt sich das jetzt doppelt." Das ist schwer zu prüfen, deckt sich aber mit dem, was das Arbeitgeberbewertungsportal kununu hergibt: Hier hat Robert C. Spies nur Bestnoten von Beschäftigten erhalten. Okay, die Anzahl der Bewertungen ist bei einem 100-Mann-Laden mit Büros im hohen Norden (Bremen, Oldenburg, Hamburg) und Frankfurt nicht so groß. Aber dafür, dass sich auf kununu angeblich nur die Unzufriedenen und die Minderleister äußern, besitzt eine Durchschnittsnote von 4,8 bei maximal fünf Sternen doch eine gewisse Aussagekraft.

Wer jetzt Lust bekommt, sich zu bewerben, möge nichts überstürzen. "Ich will gar nicht sagen, dass wir jedem empfehlen können, bei uns zu arbeiten", antwortet Heijenga auf die Frage, warum jüngere und erfahrenere Immobilienprofis bei Robert C. Spies und nicht etwa einem der ganz großen Namen aus der Immobilienberaterbranche anheuern sollten. "Wir sind wie eine zweite Familie mit einer hohen Professionalität, da können wir mehr bieten als die Großen."

Dass manchen Kandidaten Robert C. Spies eher nicht empfohlen sei, illustriert Heijenga so: "Wir hatten mehrere Bewerber aus großen Häusern bei uns sitzen; da merkt man hin und wieder, dass das ein anderer Typ Mensch ist. Wer bei uns mit dicken Ellenbogen ankommt, hat hier aber keine Chance. Mir ist klar, dass die Ellenbogen wachsen, weil viele Häuser sehr provisionsorientiert zahlen. Wir bieten - zusätzlich zu variablen Anteilen im Vertrieb - schon sehr gute Fixgehälter."

Harald Thomeczek