Karriere-News

DIC: Aydin Karaduman raus, Sonja Wärntges erklimmt Spitze

Sonja Wärntges.

Sonja Wärntges.

Quelle: DIC Asset AG

Köpfe 29.09.2017
Am 30. September 2017 ist der letzte Arbeitstag von Aydin Karaduman als CEO der Gewerbeimmobilien-AG DIC Asset. Karaduman war erst Anfang 2016 von Bilfinger Real Estate auf den DIC-Chefposten ... 

Am 30. September 2017 ist der letzte Arbeitstag von Aydin Karaduman als CEO der Gewerbeimmobilien-AG DIC Asset. Karaduman war erst Anfang 2016 von Bilfinger Real Estate auf den DIC-Chefposten gewechselt. Einen Tag nach seinem unerwarteten Abschied, am 1. Oktober 2017, wird Sonja Wärntges, seit Juni 2013 Finanzchefin der DIC, das Zepter übernehmen. Ihre Verantwortung für Finanzen und Controlling gibt Wärntges nicht ab. Die Lösung mit der Doppelfunktion soll von langfristiger Natur sein, wie die DIC auf Nachfrage mitteilt.

Der bisher dreiköpfige Vorstand wird auch nach dem Abschied von Karaduman drei Häupter zählen: Dirk Hasselbring, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Fondsgesellschaft Hamburg Trust und erst seit Juni 2017 Leiter der operativen Fondsmanagementgesellschaft der DIC, DIC Fund Balance, rückt ebenfalls in zwei Tagen in den Vorstand auf. Dort lastet die Verantwortung für das neu geschaffene Ressort Fondsgeschäft auf seinen Schultern. Johannes von Mutius, der Dritte im Vorstandsbunde, bleibt der DIC weiterhin erhalten: Sein Kontrakt wurde verlängert und läuft nun bis zum 31. Dezember 2020. Von Mutius gehört dem DIC-Vorstand seit April 2014 an. Und genau so lange kümmert er sich als CIO schon um das Investmentgeschäft.

Harald Thomeczek

CA Immo: Markus Rink führt Bautochter omniCon

Markus Rink.

Markus Rink.

Quelle: CA Immo

Köpfe 28.09.2017

Lars Follmann zu DIH, IWH heißt Paribus Capital Immobilien

Oliver Georg.

Oliver Georg.

Quelle: Paribus

Köpfe 28.09.2017
Die Paribus-Gruppe firmiert die im September 2015 übernommene Gesellschaft ImmobilienWerte Hamburg Invest (IWH Invest) in Paribus Capital Immobilien um. Die Geschäftsführung der umfirmierten ... 

Die Paribus-Gruppe firmiert die im September 2015 übernommene Gesellschaft ImmobilienWerte Hamburg Invest (IWH Invest) in Paribus Capital Immobilien um. Die Geschäftsführung der umfirmierten Gesellschaft liegt in den Händen von Michael Günther (64) und Oliver Georg (56).

Günther kam mit der Übernahme der IWH Invest zur Paribus-Gruppe und war schon seit Februar 2015 Geschäftsführer der IWH Invest. Er führte die IWH Invest bis zum Ausscheiden von Lars Follmann gemeinsam mit diesem. Follmann, der die IWH zum Zeitpunkt der Übernahme alleine leitete, ist im Frühjahr 2017 nach knapp viereinhalb Jahren als IWH-Geschäftsführer ausgeschieden. Im Mai 2017 ist er zur Deutschen Immobilien Holding (DIH), in der alle Immobilienaktivitäten der Zech-Gruppe gebündelt sind, gewechselt. Dort führt er die Geschäfte der Projektgesellschaft Campus Properties 1 GmbH & Co. KG: Die Zech-Gruppe entwickelt für den japanischen Kamerahersteller Olympus eine neue Emea-Zentrale in Hamburg.

Paribus Capital Immobilien begleitet für den Sachwertespezialisten Paribus den Immobilieneinkauf und die Portfoliostrukturierung. In der umbenannten Gesellschaft erfolgen die Marktrecherche, die Objekteinschätzung und die Vorbereitung der Anbindung von Immobilienprojekten im In- und Ausland, heißt es. Außerdem soll Paribus Capital Immobilientransaktionen für vermögende Investoren identifizieren. Sachwertinvestments (Alternative Investment Funds, kurz: AIF) als geschlossene Publikums-AIF für Privatanleger oder als Spezial-AIF für semiprofessionelle und professionelle Anleger bleiben weiterhin der Beritt der Paribus Kapitalverwaltungsgesellschaft.

Harald Thomeczek

Die Kirche ist auch nur ein Immobilienarbeitgeber

Johannes Baumgartner (rechts) und sein Vorgesetzter, Erzbischof Stefan Burger, bei einem Besuch in einem Wald bei Pfullendorf, der dem Erzbischöflichen Linzerfond gehört.

Johannes Baumgartner (rechts) und sein Vorgesetzter, Erzbischof Stefan Burger, bei einem Besuch in einem Wald bei Pfullendorf, der dem Erzbischöflichen Linzerfond gehört.

Quelle: Erzdiözese Freiburg, Urheber: Klaus Polkowski

Karriere 28.09.2017
Ein Unternehmensleitbild hat heute ja praktisch jeder. Das Leitbild für die kirchliche Bautätigkeit in der Erzdiözese Freiburg sticht aus der Masse heraus. Im Immobilienmanagement für ... 

Ein Unternehmensleitbild hat heute ja praktisch jeder. Das Leitbild für die kirchliche Bautätigkeit in der Erzdiözese Freiburg sticht aus der Masse heraus. Im Immobilienmanagement für die Kirchengemeinden und in der Stiftungsverwaltung hat das Bistum die gleichen Sorgen wie jeder Eigentümer und Anleger. Und um Nachwuchs wirbt es wie andere Immobilienarbeitgeber auch.

Ein Unternehmensleitbild hat heute ja fast jede größere Unternehmung, außerhalb und innerhalb der Immobilienwirtschaft. Wertschätzung und Fairness, Kritikfähigkeit und Loyalität: Kaum ein Arbeitnehmer bzw. Bewerber würde diese und andere Werte nicht sofort unterschreiben. Das Leitbild für die Bautätigkeit in der Erzdiözese Freiburg indes könnte den einen oder anderen Kandidaten zum Nachdenken anregen: "Den Menschen und dem Glauben dienen", lautet eines der Ziele, das sie sich (auch) als Immobilienarbeitgeber gesetzt hat. Erläuternd heißt es dazu: "Kirchliches Bauen ist kein Selbstzweck. Es leistet einen wichtigen Beitrag zum Dienst an der Sendung der Kirche und dient der Verkündung des Evangeliums."

Das Immobilien- und Baumanagement im Erzbischöflichen Ordinariat und die Stiftungsverwaltung der Erzdiözese Freiburg verwalten die Wohn- und Gewerbeimmobilien des Bistums und seiner Stiftungen sowie die land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke für die Stiftungen und die örtlichen Kirchengemeinden. Rund 90 Menschen kümmern sich um das betriebsnotwendige Immobilienvermögen wie Kirchen und Pfarrhäuser, Gemeindezentren und Verwaltungsgebäude sowie um die Immobilien, mit deren Erträgen die Stiftungen ihre Zwecke erfüllen.

Eine Tätigkeit im Immobilien- und Baumanagement der Freiburger Diözese unterscheidet sich zunächst nicht von einem Job in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen oder kommunalen Betrieb: "Rein immobilienseitig beschäftigen uns die gleichen Fragen wie andere auch", sagt Johannes Baumgartner, Direktor der Verwaltung öffentlich-rechtlicher Stiftungen der Freiburger Erzdiözese. Sakralbauten haben eben auch eine ganz profane physische Basis, und weltliche Bauten im Besitz der Kirche sowieso.

Baumgartner ist federführend dafür zuständig, die Stiftungen, die der Aufsicht des Erzbischofs unterstehen, mit Immobilien zur Kapitalanlage und diese mit Mietern zu versorgen. Weshalb sich der - man möchte fast sagen - Mann Gottes auf der Suche nach rentablen Objekten, Verkäufern, Maklern und Mietern auch auf einer ziemlich irdischen Veranstaltung wie der Expo Real tummelt, die bekanntlich nicht frei von der Zurschaustellung allzu menschlicher Eitelkeiten ist. Zum bunten Immobilienportfolio der Stiftungen gehören, neben Wohn- und Gewerbeimmobilien, die an Dritte vermietet werden, Seen und Bäche, Wälder sowie land- und forstwirtschaftliche Grundstücke oder Bauernhöfe. Haupteinnahmequelle der Stiftungen sind Erbbaurechte.

Bis März war Baumgartner für das komplette Immobilienmanagement verantwortlich - Sakralbauten bzw. betriebsnotwendige Immobilien der Kirchengemeinden und Anlageobjekte -, ehe die Zuständigkeiten aufgeteilt wurden. Seither kümmert er sich mit rund 40 Mitarbeitern um das ca. 750 Mio. Euro schwere Immobilienanlageportfolio der Stiftungen sowie deren rund 10.000 landwirtschaftliche Grundstücke und ca. 9.000 Erbbaugrundstücke. Diese werden nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten verwaltet.

Anders sieht die Sache auf der Ebene der Verwaltung der Diözese aus: Weitere 45 Mitarbeiter in den drei Bauämtern in Freiburg, Heidelberg und Konstanz sind vor allem für die Bauaufgaben der Immobilien der Erzdiözese selbst und der 224 Kirchengemeinden im Einzugsgebiet der Diözese zuständig: ca. 5.000 Gebäude mit über 4 Mio. m² Bruttogrundfläche, darunter das Freiburger Münster. Sie planen, organisieren und steuern Instandhaltungs-, Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen sowie kleinere und größere Bauprojekte mit einem Gesamtvolumen von 100 bis 120 Mio. Euro im Jahr.

Die Erzdiözese kümmert sich weitgehend selbst um die Immobilienthemen: "Wir machen sehr vieles aus eigner Kraft", betont Baumgartner. Entsprechend groß sei der Bedarf an Fach- und Führungskräften für alle Bereiche der Immobilienwirtschaft: Kaufleute ebenso wie Techniker, Juristen und BWLer ebenso wie Bauleiter und Handwerker oder Verwaltungsangestellte. Bei den Mitarbeitern, die sich heute um die Immobilien der Stiftungen kümmern, handelt es sich oft um Verwaltungsfachleute, die ihr Studium an einer Fachhochschule für den öffentlichen Dienst absolviert und sich erst im Laufe ihres Berufslebens auf eine immobilienwirtschaftliche Tätigkeit spezialisiert haben.

"Wer eine Kirche baut, stellt sich einer besonderen Herausforderung", sagt Baumgartner, wenn er nach den Unterschieden zwischen einem kirchlichen Arbeitgeber und Arbeitgebern aus der freien Wirtschaft oder der öffentlichen Hand gefragt wird. Architekten und Bauingenieure, Juristen und Betriebswirte, Bauzeichner und -techniker etc., die sich bei der Erzdiözese Freiburg um eine Stelle bewerben, müssen ein pfarramtliches Zeugnis vorweisen. "Es muss also einen Pfarrer vor Ort geben, der denjenigen oder diejenige kennt", benennt Baumgartner die Mindestvoraussetzung für die Ausstellung eines solchen Zeugnisses.

Hard und Soft Skills sind das eine, wenn die Diözese Mitarbeiter für das Bau- und Immobilienmanagement sucht. In einer Stellenanzeige für einen Job im Gebäudemanagement wird neben einem Berufsabschluss als Bautechniker oder Handwerksmeister sowie überdurchschnittlichem Engagement und einer ausgeprägten Teamfähigkeit nicht zuletzt die "Zugehörigkeit zur und Identifikation mit der katholischen Kirche" gefordert. "Wenn jemand, der sich bei uns bewirbt, uns kein pfarramtliches Zeugnis bringt, müssen wir das natürlich bewerten", antwortet Baumgartner auf die Frage, wie es denn mit einem Bewerber weitergehe, der diese Anforderung nicht erfüllen kann.

Probleme, Vakanzen zu füllen, habe man bisher nicht, betont Baumgartner, auch wenn der viel zitierte Fachkräftemangel sich auf leisen Pfoten auch bei der Diözese bemerkbar zu machen beginnt: "Bei uns melden sich immer noch ausreichend viele junge Menschen, auch mit Initiativbewerbungen. Wir erhalten z.B. regelmäßig Bewerbungen von der HfWU Nürtingen-Geislingen, denn wir laden immer Studierende aus dem Bachelor-Studiengang Immobilienmanagement zu uns ein. Auch aus der Wohnungswirtschaft bekommen wir immer wieder interessante Bewerbungen", berichtet Baumgartner.

Selbst gestandene Mittvierziger seien bereit, für die Vorteile, die ein Job bei einer Diözese biete, aus der Privatwirtschaft zu wechseln und mit diesem Schritt "Einbußen beim Einkommen hinzunehmen", versichert Baumgartner: "Wir bieten Work-Life-Balance, relativ freies Arbeiten rund um alle immobilienwirtschaftlichen Themen wie Erwerb, Sanierung oder Projektsteuerung - auch von großen innerstädtischen Projekten in Großstädten - und einen sicheren Arbeitsplatz."

Es ist weniger das vermeintlich schrumpfende Angebot, als vielmehr der wachsende Bedarf, der Baumgartner eine zarte Sorgenfalte auf die Stirn treibt: "Ein nicht kleiner Teil unserer Mitarbeiter ist 60 und älter, sie scheiden in den nächsten Jahren aus." Daher hilft man dem Nachwuchs seit einigen Jahren selbst auf die Sprünge: Die Diözese stellt seit einigen Jahren zwei Studenten pro Jahr ein, die den Studiengang Immobilienwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim besuchen.

Bezahlt wird nach Tarif, ganz wie im öffentlichen Dienst: Berufseinsteiger, die als Bachelor im gehobenen Dienst anfangen, starten in der Entgeltgruppe neun (von insgesamt zehn) der Arbeitsvertragsordnung (AVO) für den kirchlichen Dienst in der Erzdiözese Freiburg, die sich an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder anlehnt. "Für eine alleinstehende Person bedeutet das knapp 3.000 Euro brutto", so Baumgartner.

Baumgartner selbst arbeitet seit einem Vierteljahrhundert für die Erzdiözese, kommt aber im weitesten Sinne aus der Wohnungswirtschaft. Studiert hat er Jura. Bevor er 1990 als Liegenschaftsreferent bei der Kirche anfing, arbeitete er als Justitiar bei einem genossenschaftlichen Prüfungsverband für die gemeinnützige Wohnungswirtschaft. Der Kontakt zur Erzdiözese Freiburg entstand, als Baumgartner eine Jahresabschlussprüfung für eine Wohnbaugesellschaft unter kirchlicher Führung machte. Viele Wege führen nach Rom.

Harald Thomeczek