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Ian Biglands baut jetzt Pflegeheime

Mit der Entwicklung von Hotels wird sich Ian Biglands erstmal nicht mehr beschäftigen. Im Bild: das Premier Inn im Frankfurter Europaviertel.

Mit der Entwicklung von Hotels wird sich Ian Biglands erstmal nicht mehr beschäftigen. Im Bild: das Premier Inn im Frankfurter Europaviertel.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Hilsheimer

Köpfe 19.10.2018
Ian Biglands, bis dato Managing Director Development und Deutschlandgeschäftsführer von Premier Inn Investments, verlässt die Hotelkette zum 31. Oktober 2018. Nach Informationen der ... 

Ian Biglands, bis dato Managing Director Development und Deutschlandgeschäftsführer von Premier Inn Investments, verlässt die Hotelkette zum 31. Oktober 2018. Nach Informationen der Immobilien Zeitung soll er fortan den eigenen Immobilienbestand des französischen Pflegeheimbetreibers Orpea in Deutschland vergrößern helfen.

Bei Premier Inn Investments in die Bresche springt für Biglands Acquisitions Director Chris-Norman Sauer. Er ist es, der sich beim deutschen Immobilien- und Investmentarm der britischen Hotelgruppe nun um die Expansion kümmert. Biglands macht dagegen künftig in Pflegeheimen: Zum 1. November 2018 schlüpft er beim französischen Pflegeheimbetreiber Orpea unter, genauer: bei der Gesellschaft Orpea Deutschland Immobilien Services (Odis), in der die Immobilienaktivitäten der Franzosen hierzulande gebündelt sind.

Orpea setzt mehr auf Eigentum und weniger auf Pacht

Biglands Mission bei Orpea bzw. Odis: als Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft das Immobilienportfolio ausweiten und umstrukturieren. Konkret: Der Anteil der betriebenen Seniorenimmobilien im eigenen Bestand liegt bei Orpea deutschlandweit derzeit bei nur 10%. In den kommenden Jahren soll er auf etwa 50% anwachsen. Zudem setzt Orpea für das weitere Wachstum auf Campuslösungen, bei denen Betreutes Wohnen oder Servicewohnen und Pflegeheime zusammen gedacht werden.

Biglands fing im Oktober 2015 als Development Director bei Premier Inn und Geschäftsführer der Premier Inn GmbH bei der britischen Hotelgruppe an. Er verantwortete die Immobilienstrategie beim Markteintritt des Hotelinvestors und -betreibers in Deutschland. Sauer ist seit einem Jahr bei Premier Inn Investments und verantwortet die Immobilien- bzw. Grundstücksakquisition. Zuvor war er Head of Hotel Development und Mitglied der Geschäftsführung von GBI.

Premier Inn mit neuem Ankaufsteam

Die Budgetmarke Premier Inn will bis Ende 2021 mit über 30 Häusern auf dem deutschen Markt vertreten sein. Dafür haben die Briten unlängst zwei neue Köpfe eingestellt: Tom Goldscheider und Kerstin Gibert. Goldscheider ist seit August 2018 Senior Acquistions Manager bei Premier Inn Investments. Damit komplettierte er das fünfköpfige Ankaufsteam, das sich um die Expansion der britischen Hotelkette in Deutschland kümmern soll und weiterhin auf der Suche nach Grundstücken, bestehenden Hotels oder Konversionsimmobilien in innerstädtischen Lagen der 26 größten Städte in Deutschland ist. Zuvor arbeitete Goldscheider als Director of Business Development bei RBH (früher: Redefine BDL Hotels). Als solcher war er für das Wachstum des britischen Hotelmanagers in Deutschland und Polen zuständig.

Gibert (41) fungiert als Regional Sales Director bei Premier Inn Deutschland. Sie leitet das deutsche Sales-Team der britischen Hotelmarke schon seit Juli 2018. Vorher war sie Director International Sales beim Touristikunternehmen Robinson Club.

Harald Thomeczek,Robin Göckes

Kampmeyer sucht Leute für die Extrameile

Projektbesprechung am Videoboard: Roland Kampmeyer und eine Mitarbeiterin.

Projektbesprechung am Videoboard: Roland Kampmeyer und eine Mitarbeiterin.

Quelle: Kampmeyer Immobilien

Karriere 18.10.2018
Roland Kampmeyer ist ein Mann klarer Worte. Seine Ansage an künftiges Personal fällt unmissverständlich aus: "Wir brauchen den, der bereit ist, die Extrameile zu gehen. Wem das zu ... 

Roland Kampmeyer ist ein Mann klarer Worte. Seine Ansage an künftiges Personal fällt unmissverständlich aus: "Wir brauchen den, der bereit ist, die Extrameile zu gehen. Wem das zu anstrengend ist, den will ich auch nicht haben." Für das Recruitment nutzt das mittelständische Maklerbüro einen Mix aus analogen und digitalen Instrumenten, um so effizient wie zielführend Personal zu gewinnen. Das ist Chefsache.

Roland Kampmeyer führt die Geschäfte von Kampmeyer Immobilien in Köln. Der Wohnungsmakler hat 25 Mitarbeiter, aber keine Personalabteilung. Der Aufwand lohne sich nicht, sagt der Chef, und einen Dienstleister mag er nicht beauftragen. Für das Recruitment erst recht nicht. Dass neue Mitarbeiter keinen bloßen Arbeitsvertrag erhalten, sondern Teil einer Wertegemeinschaft werden, wie es bei Kampmeyer heißt, dafür will der Chef Kandidaten persönlich begeistern. Das mehrstufige Auswahlverfahren ist straff durchorganisiert. Die Mischung klassischer und moderner Kommunikation soll dennoch Raum für intensives Kennenlernen geben.

Kampmeyer verlangt einiges: digitales Anschreiben, Videotelefonate, Probearbeiten. Klassische Vorstellungsgespräche führt er gerne samstags um 10 Uhr, alternativ auch mal um 16 Uhr. Das sei einfacher für Leute, die noch anderswo arbeiteten, sagt er. Im Kern geht es eher darum, die Einsatzbereitschaft zu testen. Denn am Wochenende haben Makler selten Freizeit, sondern Hochzeit, weil dann Wohnungsinteressenten besichtigen wollen.

Von Jobinteressenten erwartet das Unternehmen, dass sie ihre Unterlagen über eine Maske auf der Büro-Webseite einstellen. Die vollständigen Dokumente sind ähnlich wie bei Exposés in eine einzige pdf-Datei zu packen und hochzuladen. Kein Problem, sollte man meinen. Kampmeyers Erfahrung ist eine andere. "Wer denkt, dass Menschen unter 30 Jahren alle digital sind, irrt." Mancher scheitert schon hier.

Bereits im Bewerbungstool erfragt das Maklerbüro die Skype-Nummer der Kandidaten oder FaceTime und WhatsApp-Daten zur Planung eines Videointerviews. Im Büro sind Videotelefonate kommunikatives Standardinstrument. Erstens "nutzen wir Skype zum Austausch mit den Kollegen in den anderen Büros", erläutert Kampmeyer, der neben Köln Standorte in Düsseldorf und Bonn steuert. Zweitens würden Verhandlungen mit Kunden und Auftraggebern zunehmend über Skype geführt. Also hat jeder im Team Videotelefonie zu beherrschen, auch der oder die Neue. Das Interview wird zum Praxistest für Kandidaten - Stromversorgung prüfen, Kamera öffnen, pünktlich einwählen. Kampmeyer guckt, wie der Bewerber sich präsentiert: Lümmelnd auf der Couch, aufgeräumter Schreibtisch? Stimmen Perspektive, Ton und Kleidung? Der gewonnene Eindruck genügt zu entscheiden, ob jemand zum persönlichen Austausch eingeladen wird. Auf das zweite Gespräch folgt das Probearbeiten: Potenzielle Makler sollten in maximal einer Stunde ein Vermarktungskonzept auf die Beine stellen können. Dass Mitarbeiter solches Know-how mitbringen, setzt das Maklerbüro voraus. Das Büro könne sich nicht leisten, diese Potenziale erst im Job zu erschließen, meint Kampmeyer. Ausnahme sind die Azubis.

Monika Hillemacher